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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 2

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
2 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. vorgegangen; die letzteren beiden Völker pflegt man als Arier zusammenzufassen. Von Osten also wanderten wahrscheinlich die Germanen in Niederdeutschland ein und breiteten sich sodann über die mitteldeutschen Gebirge aus. Römer und Germanen zur Zeit des Marius und Cäsar. Kimbern § 2. Die Kimbern und Teutonen. Vor nunmehr etwas mehr als Teutonen. 2000 Jahren, im Jahre 113v.chr., traten zum ersten Male germanische Völkerschaften in der Geschichte auf, die Kimbern und Teutonen. Sie hatten ihre Heimat auf der jütischen Halbinsel verlassen, weil sie für die wachsende Bevölkerung nicht mehr Raum genug bot, vielleicht auch, weil ihnen Sturmfluten Stücke ihres Gebiets fortgerissen hatten. Landsuchend erschienen sie mit Weib und Kind, mit großen Herden und mit Karren, auf denen sie die fahrende Habe bargen, in den östlichen Alpen, an der Grenze des römischen Reiches. Es waren kraftvolle, kriegerische, in wollene Mäntel oder in Felle gekleidete Gestalten von mächtigem Gliederbau, mit blondem Haar und trotzigen, blauen Augen. Sie waren schlecht bewaffnet; denn nur wenige hatten eiserne Schwerter, die meisten hölzerne Speere mit kurzer Eisenspitze und hölzerne oder aus Weidenruten geflochtene Schilde; aber gewaltig war die Wucht ihres Angriffs. Der römische Konsul, der in der Gegend von Norna. Noreja, im heutigen Kärnten, mit einem Heere stand, wies ihre Bitte um v^Chr. Land ab; er überfiel sie sogar aus dem Hinterhalt, erlitt aber eine vollständige Niederlage. Trotzdem brachen die siegreichen Germanen damals nicht in Italien ein, sondern zogen westwärts nach Gallien und brachten den Römern in den Rhonelanden schwere Niederlagen bei. Sie gingen darauf über die Pyrenäen und maßen ihre Kräfte mit den spanischen Völkerschaften. Von dort zurückgekehrt, entschlossen sie sich endlich in Italien einzufallen; die Teutonen zogen den Rhonefluß abwärts, die Kimbern durch das heutige Tirol über den Brennerpaß. Indessen hatten die von dem „kimbrischen Schrecken" erfüllten Römer Mariuk.ihren tüchtigsten Feldherrn, Gajus Marius, Jahr für Jahr zum Konsul erwählt. Dieser trat zuerst bei Aquä Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, den Teutonen gegenüber und schlug sie nach Schlacht furchtbarem Ringen. Der blutigen Schlacht folgte die nicht minder blutige Erstürmung des Lagers; die Teutonen wurden vernichtet. m Indessen waren die Kimbern aus dem Etschtale hervorgebrochen und hatten einen Teil Oberitaliens erobert. Gegen sie führte Marius sein

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 3

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Römer und Germanen zur Zeit des Augustus und Tiberius. 3 Heer im nächsten Jahre. Bei Vercellä fand am verabredeten Tage und Schlacht verabredeten Orte die Schlacht statt; in einem mächtigen Viereck, in dessen Vercellä. vorderen Gliedern sich die Krieger mit Ketten aneinander geschlossen 10l hatten, drangen die Germanen heran; aber nach blutigem Ringen endete auch diese Schlacht mit dem völligen Siege der Römer, die den Vorteil der besseren Führung, Bewaffnung und Kriegszucht hatten und die Glut der Sonne leichter ertrugen. Bei der Verteidigung der Wagenburg, welche das Lager umschloß, beteiligten sich auch die Frauen, von denen sich viele, um nicht in Sklaverei zu fallen, selbst den Tod gaben. Rom war ein erstes Mal vor dem Ansturm der Germanen gerettet. § 3. Cäsar und die Germanen. Einige Jahre später erschienen zum Ariovist. zweiten Male germanische Eroberer in Gallien. Der kühne und trotzige Suebenhäuptling Ariovist, der erste Germane, von dessen Wesen wir eine klarere Vorstellung haben, war von einem Keltenstamme gegen einen anderen zu Hilfe gerufen worden; nach dem Siege aber setzte er sich im Lande fest und zog immer neue germanische Volkshaufen über den Rhein an sich. Das mittlere Gallien drohte germanischer Besitz zu werden. Da erkannte Gajus Julius Cäsar, der im Jahre 58 Statthalter der römischen Provinz im südöstlichen Gallien war, die Gefahr; er stellte an Ariovist die Forderung, vor ihm zu erscheinen und die Kelten nicht ferner zu bedrücken. Da der Germane diese Zumutung mit stolzen Worten ablehnte und sich auf das Kriegsrecht berief, so zog Cäsar gegen ihn. Es gelang ihm sein eingeschüchtertes Heer wieder zu ermutigen. Die Schlacht fand @wt in der Gegend des heutigen Mülhausen im Elsaß statt; nach hartem hausen/ Kampfe errangen die Römer den Sieg. Ariovist entkam über den Rhein, 58' der nun die Grenze zwischen dem römischen Reich und dem Gebiet der freien Germanen wurde. In den nächsten Jahren unterwarf Cäsar ganz Gallien. Zweimal Cäsars ging er auch über den Rhein, um die Germanen einzuschüchtern und übe!-' von Einfällen abzuschrecken. Jedoch blieb er nur einige Wochen auf dem 0tm0e‘ anderen Ufer. Die Sueben stellten sich ihm nicht zur Schlacht, sondern zogen sich in Wälder und Sümpfe zurück. Römer und Germanen zur Zeit des Augustus und Tiberius. § 4. Die Feldzüge des Drusns und Tiberius. Erst zur Zeit des Augustus. Augustus, der nach Besiegung des Antonius bei Actium der Monarch Roms geworden war, wurden von römischer Seite Versuche gemacht, auch die Germanen zu unterwerfen. Die Stiefsöhne des Augustus, Tiberius und

3. Deutsche Geschichte - S. 2

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
2 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. vorgegangen; die letzteren beiden Völker pflegt man als Arier zusammenzufassen. Von Osten also wanderten wahrscheinlich die Germanen in Nied er -deutschland ein und breiteten sich sodann über die mitteldeutschen Gebirge aus. Römer und Germanen zur Zeit des Marius und Cäsar. Kimbern § Z. Die Kimbern und Teutonen. Vor nunmehr etwas mehr als Teutonen. 2000 Jahren, im Jahre 113 v. Chr., traten zum ersten Male germanische Völkerschaften in der Geschichte auf, die Kimbern und Teutonen. Sie hatten ihre Heimat auf der jütischen Halbinsel verlassen, weil sie für die wachsende Bevölkerung nicht mehr Raum genug bot, vielleicht auch, weil ihnen Sturmfluten Stücke ihres Gebiets fortgerissen hatten. Landsuchend erschienen sie mit Weib und Kind, mit großen Herden und mit Karren, auf denen sie die fahrende Habe bargen, in den östlichen Alpen, an der Grenze der römischen Reiches. Es waren kraftvolle, kriegerische, in wollene Mäntel oder in Felle gekleidete Gestalten von mächtigem Gliederbau, mit blondem Haar und trotzigen, blauen Augen. Sie waren schlecht bewaffnet; denn nur wenige hatten eiserne Schwerter, die meisten hölzerne Speere mit kurzer Eisenspitze und hölzerne oder aus Weidenruten geflochtene Schilde; aber gewaltig war die Wucht ihres Angriffs. Der römische Konsul, der in der Gegend von *113°'Noreja, im heutigen Kärnten, mit einem Heere stand, wies ihre Bitte um b. Chr Land ab; er Überfiel sie sogar aus dem Hinterhalt, erlitt aber eine vollständige Niederlage. Trotzdem brachen die siegreichen Germanen damals nicht in Italien ein, sondern zogen westwärts nach Gallien und brachten den Römern in den Rhonelanden schwere Niederlagen bei. Sie gingen daraus über die Pyrenäen und maßen ihre Kräfte mit den s p a n i s ch e n Völkerschaften. Von dort zurückgekehrt, entschlossen sie sich endlich in Italien einzufallen; die Teutonen zogen den Rhonefluß abwärts, die Kimbern durch das heutige Tirol über den Brennerpaß. Indessen hatten die von dem „kimbrischen Schrecken" erfüllten Römer Marins.ihren tüchtigsten Feldherrn, Gajus Marius, Jahr für Jahr zum Konsul erwählt. Dieser trat zuerst bei Aquä Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, den Teutonen gegenüber und schlug sie nach furchtbarem Schift, Ringen. Der blutigen Schlacht folgte die nicht minder blutige Erstürmung Sextm. des Lagers; die Teutonen wurden vernichtet. Indessen waren die K i m b e r n aus dem Etschtale hervorgebrochen und hatten einen Teil Oberitaliens erobert. Gegen sie führte Marius sein

4. Geschichte des Altertums - S. 61

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Beginn der Ständekämpfe. 61 machten, um parteiisch Recht zu sprechen. Viele Plebejer waren auch, wie die athenischen Bauern zu Solons Zeit, in Schulden geraten; da aber die Zinsen sehr hoch waren, so waren sie oft nicht in der Lage sie abzutragen; und nach dem strengen Schuldrecht wurde ihnen dann nicht nur die Habe genommen, sondern auch sie selbst nebst ihrer Familie verkauft. In diesen Nöten faßten die Plebejer, wie die Sage berichtet, den Entschluß, Rom zu verlassen und auf dem „heiligen Berge" am Ufer ®,n£ng des Anio, der wenig oberhalb Roms in den Tiber mündet, eine neue Stadt zu gründen. Mit Weib und Kind zogen sie dorthin. Die Patrizier be- Berg, fanden sich in einer peinlichen Lage; endlich schickten sie, wie erzählt wird, Menenius Agrippa als Gesandten zu den Ausgewanderten, der sie durch die Erzählung von der Empörung der Glieder gegen den Magen zur Versöhnlichkeit stimmte. Trotzdem kehrten die Plebejer nicht eher wieder nach Rom zurück, als bis man ihnen das Recht eingeräumt hatte, eigene Beamte, die zehn Volkstribunen, zu wählen. Diese erhielten die Die^ou»-Aufgabe, jeden einzelnen Plebejer gegen Willkür und Mißhandlung seitens der Beamten zu schützen. Jede Amtshandlung des Konsuls, jeden Beschluß des Senats konnten sie durch ihren Einspruch ungültig machen; sie galten für unverletzlich, und wer sich an ihnen vergriff, wurde geächtet. Ihre Einsetzung war der erste Sieg der Plebejer. § 64. Coriolan. Ein besonders stolzer und trotziger Patrizier war der Sage nach Gnäus Marcius, der den Beinamen Coriolanus führte. Dieser machte bei einer Hungersnot den Vorschlag, an die Plebejer nur dann Getreide zu verteilen, wenn sie aus das Tribunat verzichteten. Daraus wurde er von den Tribunen angeklagt; und da er seine Verurteilung voraussah, verließ er Rom. Er ging zu den Feinden seiner Vaterstadt, zu den Volskern, und bestimmte diese zu einem Feldzuge gegen Rom, in dem er selbst sie führte. Unwiderstehlich drang er bis eine Meile vor Rom vor. Gesandte, die man an ihn schickte, wies er ab; auch den Priestern, die ihn um Gnade anflehten, schenkte er kein Gehör; erst als die römischen Frauen, an ihrer Spitze seine Mutter und seine Gattin, bittend in seinem Lager erschienen, führte er das Volskerheer wieder nach Hause. § 65. Die Fabier. Cincinnatus. Unbändiger Standeshochmut, wie ihn Coriolan an den Tag legte, war ein wesentlicher Zug in dem Charakter der römischen Patrizier. Daß ste aber auch andere, bessere Eigenschaften besaßen, den Geist opferfreudiger Vaterlandsliebe, strengen Ernst und Einfachheit der Sitten, bewies das Beispiel der Fabier und des Cincinnatus.

5. Geschichte des Altertums - S. 63

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Vrand Rc>ms. Tie Beendigung der Ständekämpfe. 63 wegen seines Hochmuts verrufenen Patriziergeschlechts. Dieser machte den frevelhaften Versuch, Virginia, die schöne Tochter eines angesehenen Plebejers, in seine Gemalt zu bringen, indem er sie einem seiner Klienten, der sie auf sein Betreiben als seine Sklavin beanspruchte, als Richter zusprach. Da entschloß sich ihr greiser Vater Virginius zu einer fürchterlichen Tat; er führte die Tochter, als wolle er von ihr Abschied nehmen, beiseite und stieß ihr ein Messer, das er von einer der dort am Forum befindlichen Fleischbänke wegnahm, in das Herz. Diese Tat entflammte die Wut des Volkes. Zum zweiten Male soll die Plebs aus Rom hinaus nach dem heiligenberg gezogen sein; und nicht eher kehrte sie zurück, als bis die Decemvirn gestürzt worden waren. Wenige Jahre nachher errang die Plebs ihren dritten Sieg. Das Verbot der Ehe zwischen Patriziern und Plebejern wurde aufgehoben. Das Ehe- gesetz Ter Brand Roms. Die Beendigung der Ständckämpfe. § 07. Der Einfall der Gallier. Die nächsten Jahrzehnte waren erfüllt von Fehden mit den Nachbarvölkern. Folgenreich war es besonders, daß die Römer nach zehnjähriger Belagerung unter Führung des F u r i u s Eroberung Camillus die Stadt Veji einnahmen. Seitdem war Rom die Haupt-stadt der umliegenden Landschaft. Da wurde Rom einige Jahre später durch einen Angriff der G a l l i e r, die in großen Schwärmen die Alpen überschritten und Oberitalien erobert hatten, in die größte Bedrängnis gebracht. Es waren wilde, hochgewachsene Gestalten, die im Kampfe den Oberkörper gern nackt trugen und sich mit goldenen Armringen und Halsketten zu schmücken liebten, Krieger von ungestümer Tapferkeit, aber ohne Zucht und nicht an Gehorsam gewöhnt. In der Gegend derallia, eines kleinen Nebenflusses des Tibers, traten ihnen Schlacht an die Römer entgegen, wurden aber völlig geschlagen. Die Stadt Rom war bcc ®nia‘ außer dem Kapitol, wo eine Besatzung verblieb, nicht zu retten. Die Bevölkerung verließ die Stadt, und nur achtzig greise Senatoren, die den Untergang Roms nicht überleben mochten, blieben zurück, nahmen, in die Toga gehüllt, in ihren Häusern Platz und ließen sich hier von den einbrechenden Barbaren niebermachen. Rom würde niebergebrannt. Brand Romi Nun belagerten die Gallier das Kapitol, ohne es jedoch nehmen zu können. Einst zwar gelang es ihnen in dunkler Nacht bis fast zum Gipfel emporzuklimmen; da erhoben zum Glück Roms die heiligen Gänse der Juno ein lautes Geschrei und weckten dadurch Marc usmanlius, der eilend herbeikam, um den ersten der Feinde und mit ihm die übrigen hinunter-

6. Geschichte des Altertums - S. 65

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zeit der Samniterkriege. 65 Männer sich um Ämter bewerben. Bald schlossen sich die Familien, deren Mitglieder die hohen Staatsämter zu bekleiden pflegten, zu einem neuen Adel, iinetn Amtsadel, zusammen, der sowohl patrizische wie plebejische Amtsadi. Geschlechter umfaßte. Unter dieser Verfassung hat das römische Volk Glänzendes geleistet; innerlich geeint, waffentüchtig, in seinen Sitten einfach und unverdorben, opferfteudig und vaterlandsliebend, wurde es unter der Führung tüchtiger Feldherren und kluger Staatsmänner zum herrschenden Volke unter den Völkern der antiken Welt. Zunächst gewinnt es die Herrschaft über Italien. Seit dem Jahre 266 breitet es durch schwere, aber glücklich beendete Kriege seinen Einfluß über die übrigen Länder des Mittelmeeres aus. Die Zeit der Samniterkriege. § 69. Das tapfere, freiheitliebende Bergvolk der S a m n i t e r war • „. , f ©omnttcr* dasjenige Volk, das den nach der Beherrschung Italiens strebenden Römern fxteße- am tapfersten widerstand. D r e i K r i e g e sind nach der Überlieferung mit ihnen geführt worden. Ferner fällt in jene Zeit ein Krieg mit den^"n-rkri-g Latinern, die bisher treue Bundesgenossen gewesen waren. Aus dem Latinerkriege wird uns berichtet von der echten Römertugend, welche die beiden Konsuln Titus Manlius Torquatus und Publiusdeciusmus bewiesen. Manlius ließ seinen Sohn, der sich gegen sein Verbot in einen Zweikampf mit einem vornehmen Latiner eingelassen hatte, obwohl er gesiegt hatte, hinrichten. Decius entschloß sich in der Schlacht am Vesuv, als die römische Schlachtreihe wankte, sich für sein Volk zu opfern; nachdem er von einem Priester sich und zugleich das feindliche Heer den unterirdischen Göttern hatte weihen lassen, stürzte er sich unter die Feinde und starb den Heldentod. Sein Beispiel entflammte die Seinen, es ihm nachzutun, und so wurde der Sieg gewonnen. Der Krieg endigte mit der Unterwerfung der Latiner. Weit bedeutsamer ist der zw eite Samniterkri eg, der sich mit wechselndem Glücke über zwanzig Jahre lang hinzog. Der schwerste di ser Kriege aber war der dritte Samniterkrieg; denn in btcf :m standen dm Römern die meisten Völker des mittleren Italiens gegenüber. In der entscheidenden Schlacht bei Sentinum in Umbrien opferte sich der Konsul Decius Mus wie einst sein Vater für das Vaterland; nun faßten die Römer wieder Mut, und der Sieg wurde gewonnen. «rubauer. Beschicht!. Lehrbuch für Mädchensch. 1. ö Aufl. 5

7. Geschichte des Altertums - S. 67

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der erste Punische Krieg. 264—241. 67 kämpften mit großer Tapferkeit; erst als Pyrrhus die Elefanten ins Feld führte, flohen sie. Pyrrhus erkannte ihre Tapferkeit wohl an; „mit solchen Soldaten", sagte er, „wollte ich die Welt erobern!" Doch hoffte er sie so eingeschüchtert zu haben, daß sie zum Frieden bereit wären, und schickte als Unterhändler den gewandten Redner C i n e a s nach Rom. Schon war der ®illca5-Senat unter dem Eindruck seiner klugen Worte zum Frieden geneigt, da ließ sich der greise Appius Claudius mit dem Beinamen C ä c u s, d. H. der Blinde, der Erbauer der appischen Straße, in die Versammlung tragen und erinnerte die Senatoren an die Ehre Roms, die ihnen nicht gestatte mit Pyrrhus zu verhandeln, ehe er nicht den Boden Italiens verlassen habe. In diesem Sinne faßte der Senat seinen Entschluß und wies Eineas aus; dieser soll nachher gesagt haben, der Senat sei ihm wie eine Versammlung von Königen erschienen. Im Jahre 279 wurde bei A s k u l u m in Apulien eine zweite Schlacht ^ulum** geliefert. Wieder siegte Pyrrhus, aber er erlitt so starke Verluste, daß er in die Worte ausbrach: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Er hoffte nichts mehr von dem italischen Krieg und ging nach S i z i l i e n, um dort gegen die Karthager zu kämpfen. Nach Italien zurückgekehrt, wurde er von den Römern bei B e n e v e n t geschlagen. Da gab er den Krieg auf, ließ ®£cfenbtet in Tarent eine Besatzung zurück und kehrte nach Epirus zurück. Drei Jahre später fand Pyrrhus in Griechenland den Tod; so übergäbe von endete sein Abenteurerleben. In demselben Jahre räumte die von ihm Äieb*ara-zurückgelassene Besatzung Tarent, das nun an die Römer fiel. _ Jur Jahre 266 unterwarfen die Römer die letzte Landschaft Unter-266. italiens, die noch unabhängig war, Kalabrien. Damit war die Eroberung der Halbinsel bis zum Flusse Rubikon vollendet. 2. Das Zeitalter der Eroberung der Mittelmeerländer. 266-133. Der erste punische Krieg. 264-241. § 72. Karthago. Zwei Jahre, nachdem die Eroberung Italiens voll- Karthago, endet worden war, geriet Rom mit den Puniern, den Bewohnern Karthagos, in einen langwierigen Krieg. Karthago war eine Kolonie der Phönizier und nach der Sage von der aus Tyrus stammenden Königin Dido gegründet. Infolge seiner überaus günstigen Lage war es allmählich die größte Handelsstadt der Westhälste des Mittelmeers geworden. Es hatte aber zugleich ein ausgedehntes Reich gegründet; nicht nur die benachbarten 5*

8. Geschichte des Altertums - S. 70

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
70 Geschichte der Römer. Der zweite punische Krieg. 218—201. Eroberung § 74. Vorgeschichte des Krieges. In den folgenden Jahrzehnten jetttget?* setzten sich die Römer in dem Tiefland des Po fest und besiegten die dort Galliens. roo^nenben Gallier. Auch hier legten sie Militärkolonien an und bauten eine Heerstraße, welche diese Orte mit Mittelitalien verband. Doch blieb das cisalpinische Gallien noch lange ein unsicherer Besitz und die Gallier unbot-Die mäßige Untertanen. Karthager Inzwischen hatten die Karthager große Anstrengungen gemacht, um Spamen. ^ verlorenen italischen Inseln in dem silberreichen Spanien Eroberungen zu machen. Dorthin irar Hamilkar Barkas gegangen, der seit dem Friedensschluß in Karthago einen außerordentlichen Einfluß genoß, hatte viele Völkerstämme unterworfen und ein starkes, int Kriege erprobtes Heer geschaffen. Ihm folgte nach seinem Tode sein Schwiegersohn Hasdrubal, der durch kluge Verhandlungen mit den einheimischen Häuptlingen seinen Einfluß bis zum Ebro ausdehnte und die Stadt Neukarthago, das heutige Cartagena, gründete, die seitdem den Mittelpunkt der karthagischen Besitzungen in Spanien bildete. Als er er-Hannlbal. mordet wurde, erhob das Heer Hamilkars damals achtundzwanzigjährigen Sohn H a n n i b a l zum Feldherrn. Diesen hatte der Vater schon als Knaben in das spanische Feldlager mitgenommen; damals hatte er ihn feierlich am Altar schwören lassen, daß er nie aufhören wolle ein Feind der Römer zu sein. Unter den Waffen war er zum abgehärteten Krieger herangewachsen. Er war zugleich kühn und besonnen, listig und entschlossen, ein Liebling seiner Soldaten, einer der bedeutendsten Feldherrn des Altertums und zugleich ein Mann von glühender Vaterlandsliebe; er ist vielleicht der größte unter allen Gegnern Roms gewesen. Wenige Jahre, nachdem er den Oberbefehl übernommen hatte, begann Sagunt. er den Krieg gegen Rom. Er griff zunächst im Jahre 219 die Stadt S a g u n t an, die mit den Römern verbündet war. Als Sagunt trotz der tapfersten Verteidigung gefallen war, erschien eine Gesandtschaft in Karthago, welche die Auslieferung Hannibals forderte. „Hier habe ich Krieg und Frieden, wählet!" rief der Führer der Gesandtschaft, Fabius Maximus, den karthagischen Ratsherren zu, indem er seine Toga zusammenbauschte. „Gib uns, was du willst!" antworteten sie. „So nehmt den Krieg!" sprach der Römer, die Toga auseinanderfaltend. Damit begann der schwerste Krieg, den die römische Republik geführt hat. Der zweite punische Krieg unterscheidet sich von dem ersten wesentlich dadurch, daß er ein Landkrieg ist; denn Hamilkar und Hasdrubal hatten

9. Geschichte des Altertums - S. 74

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
74 Geschichte der Rbmer. Schlacht am M e t a u r u s in Umbrien wurde Hasdrubal geschlagen, sein Heer vernichtet; Sdietciitnis , 207. er selbst suchte verzweifelt den Tod und sand ihn. Sein abgeschnittenes Haupt ließ der römische Konsul den Vorposten Hannibals zuwerfen, und dieser brach, als es ihm gebracht wurde, in die Worte aus: „Ich erkenne das Schicksal Karthagos!" Er zog sich jetzt nach der Südspitze der italischen Halbinsel zurück. Wo. § 77. Der afrikanische Krieg. 205—201. Indessen vollendete S c i p i o -die Eroberung Spaniens. Nach Rom zurückgekehrt, wurde der tapfere und hochsinnige Feldherr vom Volke mit Jubel empfangen und wider das Herkommen trotz feiner Jugend zum Konsul gewählt. Nun faßte er den Plan, durch einen Feldzug nach Afrika den Krieg zu beenden; mit einem Heere überschritt er das Meer. In seinem Lager befand sich der vertriebene König von Numidien, Masinissa. Zuerst ward Numidien erobert und Masinissa wieder eingesetzt. Indessen hatte der Senat von Karthago Hannibal den Befehl zukommen lassen, zurückzukehren; und so verließ dieser Italien, das er so lange mit dem Schrecken seines Namens erfüllt hatte, und führte den Rest feiner Veteranen in die Heimat zurück, die er feit feinem neunten Lebensjahr nicht gesehen hatte. Bei der Stadt Schlacht bei Q a m a trafen die Heere aufeinander. Der Schlacht ging eine Zusammen-202. ^ ^ , kunft beider Feldherren voran; aber es kam zu keiner Einigung, ^n dem langen und blutigen Kampfe siegten die Römer. Hannibal eilte jetzt nach Karthago und riet selbst, Frieden zu schließen. Dieser kam unter der Bedingung zustande, daß die Karthager alle Besitzungen außerhalb Afrikas, also vornehmlich Spanien, abtraten, einen Tribut zu zahlen versprachen und sich verpflichteten, keinen Krieg ohne Roms Zustimmung zu führen. So hatte Karthago nicht nur feine Macht, sondern seine Selbständigkeit eingebüßt. Rom beherrschte nunmehr die Küsten des westlichen Mittelmeers. Scipio, dem es diese gewaltigen Erfolge verdankte, erhielt den Beinamen Afrikanus. Die Begründung der römischen Herrschaft im Osten. § 78—79* Die Niederwersnna Makedoniens littb Syriens. Kaum hatten die Römer den zweiten punifchen Krieg beendet, als die Kämpfe um die Unterwerfung des Ostens begannen. Ein mehrjähriger Krieg mit Makedonien zunächst hatte zur Folge, daß dieser Staat sich beugen mußte und Griechenland unter die Herrschaft Roms trat; in den Ländern am ägätfchen Meere gebot fortan der Wille römischer Beamten und Gesandten.

10. Geschichte des Altertums - S. 76

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
76 Geschichte der Römer. steigen. Und in der Tat folgte ihm der größte Teil der Versammlung. Doch verlieh er darauf Rom und begab sich auf sein campanisches Landgut. Dort starb er bald; wie er es angeordnet hatte, wurde seine Asche nicht nach der Hauptstadt übergeführt. Cato. Zu seinen Gegnern gehörte Marcus Porcius Cato, ein ehrenhafter, sittenstrenger, vaterlandsliebender Mann, der mit ganzer Seele auf die Erhaltung des echten Römertums bedacht war. Er sah mit tiefer Sorge, wie sich in Rom seit den unerhörten Siegen der letzten Jahrzehnte alle Verhältnisse änderten, wie Genußsucht, Habgier und Müßiggang einzogen und die frühere Einfachheit und Strenge verdrängten, wie die Bildung und die Anschauungen der von ihm als leichtfertig verachteten Griechen immer weitere Fortschritte machten und über die Überlieferungen und Sitten der Vorfahren den Sieg zu gewinnen schienen. Er war der Sohn eines Landwirts; Landwirtschaft blieb auch später seine Lieblingsbeschäftigung. Den Höhepunkt seines Lebens erreichte er in seiner Censur, die er mit einem gleich-gesinnten Amtsgenossen zusammen bekleidete; mit großer Schärfe übten beide das ihnen zustehende Recht, solche Persönlichkeiten, denen man einen unwürdigen Lebenswandel vorwarf, aus dem Senat oder aus dem Ritterstande auszustoßen oder ihnen eine Rüge zu erteilen. § 81. Die Einverleibung Makedoniens, Griechenlands, Asiens. Prrseus.indessen machte König Perseus von Macedonien noch einmal den Versuch, das römische Joch abzuschütteln. Mehrere Jahre dauerte der Krieg. Aber als Lucius Amilius Paullus, der Sohn des bei Cannä gefallenen Konsuls, bei der Stadt P y d n a an der macedonischen Küste im Jahre 168 einen völligen Sieg errungen hatte, gab Perseus die Hoffnung auf und verließ flüchtig sein Land; er ward jedoch gefangen genommen, und Amilius führte ihn mit sich nach Italien und ließ ihn bei dem glänzenden Triumph, den er feierte, mit aufführen. Etwas später, 146, wurde Mace-Macedonien fronten zur römischen Provinz gemacht. In demselben Jahre nahm die Freiheit Griechenlands ein Ende. Der a ch ä i s ch e Bund, der zahlreiche griechische Städte vereinigte, hatte es gewagt, sich gegen die römische Willkür aufzulehnen. Aber die Griechen von damals waren ihren Vorfahren sehr unähnlich, ein sittlich gesunkenes Volk ohne Tapferkeit und Vaterlandsliebe. Nach kurzem Widerstände wurden sie geschlagen; die Stadt Korinth wurde im Jahre 146 von dem Konsul Luciusmummius genommen und zerstört. So hatten es aus Handels-eifersucht die römischen Kaufleute gewünscht; Roms politische Macht wurde dazu benutzt, um auch dem Handel Roms die Herrschaft in den Ländern des
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